Sonntag, 6. Dezember 2020

NaNoWriMo 2020 Bilanz


Seit nunmehr sechs Tagen ist der NaNo für dieses Jahr zu Ende gegangen und die Adventszeit hat begonnen. Okay, die Adventszeit hat bereits vor acht Tagen begonnen, ich gebe es zu. ;)

Die Frage ist jetzt nur, ob mir mein Vorhaben, einmal im NaNo die 50.000 Wortmarke zu knacken, gelungen ist oder eben nicht.



Ich habe geschrieben, in der ersten Woche tatsächlich noch jeden Tag. Trotzdem war ich am Ende der ersten Woche schon ein paar Worte hinterher, sodass der tägliche Wortcount sich auf um die 1.800 Worte erhöht hatte. Das hat mehrere Gründe.
Einmal fahre ich seit dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit. Die Fahrtzeit hatte ich immer zum Schreiben nutzen können, was für mich etwa eine halbe Stunde freie Schreibzeit am Tag war. Wenn ich mit dem Fahrrad oder dem Auto fahre, kann ich leider nicht schreiben und an den Fahrradfahrtagen erhöht sich meine Fahrzeit auf etwa zwei Stunden, was dann allgemein weniger Freizeit bedeutet. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass ich an den Tagen, an denen ich zur Arbeit fahre, nur am Abend schreiben kann.
Der nächste Grund hat mich auch schon bei früheren Versuchen am NaNo teilzunehmen oder meinen täglichen Wordcount im NaNoCamp zu zählen, immer wieder beschäftigt. Ich schreibe alles zuerst per Hand in ein Notizbuch und muss es entweder am Abend noch abtippen oder es staut sich bis zu meinem nächsten freien Tag an. Nachdem das Abtippen für mich eine Art erster Überarbeitungsdurchgang ist, brauche ich für die veranschlagten 1.700 Worten am Tag zwischen zwei bis drei Stunden. Je nachdem, wie viel ich noch ändere und wie wach ich noch bin, wenn ich mit dem Tippen anfange. ;)

Ab Woche zwei wurde der Druck dem Wordcount hinterherzukommen also größer und das hat sich auf meine Motivation ausgewirkt. So ist es mir zwar gelungen, jeden Tag zu schreiben, was zu meiner sonstigen Routine allerdings keinen Unterschied macht. Aber die Seiten, die ich hätte vollschreiben müssen, um dem Wordcount noch hinterherzukommen, wurden immer mehr.
In Woche drei habe ich mir dann eingestanden, dass das nichts mehr werden wird, wenn ich mich nicht zwinge, nach langen Arbeitstagen am Abend nichts anderes mehr zu tun als zu schreiben. Und das wollte ich nicht. Schließlich will ich Spaß am Schreiben haben. Mir ist wichtig, dass ich jeden Tag schreibe. Aber mir ist nicht so wichtig, wie viel ich schreibe. Ich kann besser mit einer Zeitvorgabe am Tag arbeiten als mit einem Wordcount. Denn je nach Szene brauche ich mal vielleicht zehn Minuten eine Seite in meinem Notizbuch vollzuschreiben und mal eine halbe Stunde. (Das sind geschätzte Zeitangaben, ich habe noch nie auf die Uhr geschaut, um zu messen, wie lange ich brauche, um eine Notzibuchseite zu füllen.)

Kurzum: Unterm Strich kam im November für mich Mengenmäßig nicht mehr heraus als in den anderen Monaten. Wobei ich gemerkt habe, dass ich durchschnittlich bei früheren NaNo oder NaNo Camps mehr geschrieben habe als diesmal. Ich ahne auch warum, aber das wäre jetzt ein anderes Thema.
Jedenfalls ist mir noch mal klar geworden, dass ein für mich ambitioniert hoher Wordcount pro Tag nicht funktioniert und mir nur Druck macht und den Spaß am Schreiben nimmt. Wohingegen eine festgelegte Schreibzeit pro Tag für mich sehr gut funktioniert, weil es manchmal auch einfach nur darum geht, seinen Hintern hochzubekommen und loszulegen. Gerade an Tagen, an denen ich schon müde bin und einfach nur abschalten will. Da ist dann eine Stunde Schreiben überschaubar. Oder manchmal auch nur noch eine halbe Stunde. Und manchmal schreibe ich dann weiter, weil ich gerade mitten in einer Szene stecke und ein paar Ideen aufgeploppt sind, die ich noch festhalten will.

Im Moment lese ich alles durch, was ich zu Waschbärsommer vor und während dem NaNo geschrieben habe. Eine Zwischenbilanz sozusagen, weil ich im November manchmal gedacht habe, dass manche Szenen zu lang sind und Sorge hatte, ob die Geschichte richtig in Fahrt kommt oder nicht. Witzigerweise kommt mir das jetzt beim Lesen okay vor. Aber wahrscheinlich werde ich trotzdem noch einiges kürzen, wenn die Rohfassung erst mal komplett fertig und für einige Zeit abgehangen ist. Das ist ja fast immer so. :)

Waschbärsommer umfasst bis jetzt insgesamt fast 30.000 Wörter, wovon im NaNo 22.752 Wörter dazu gekommen sind. Und obwohl das ja nicht einmal die Hälfte der angestrebten 50.000 Wörter sind, bin ich sehr zufrieden. Ich meine, hallo? Das Projekt hat jetzt so um die 150 Normseiten und es macht richtig Spaß, mit Milla, Jasper, Manuel und Kimberly unterwegs zu sein und herauszufinden, was mit dem Fluss nicht in Ordnung ist. Oder welches Geheimnis die Frau verbirgt, die in dem Zitat oben erwähnt wird. Ich werde weiterschreiben und bin sehr gespannt, was meine beiden Mädels am Ende dazu sagen werden.

Ich wünsche euch eine entspannte Adventszeit! Wisst ihr, was ihr in Anbetracht der Umstände, an Weihnachten machen werdet?
Kennt ihr das, dass ihr euch mehr vorgenommen habt, als ihr schaffen konntet und dennoch zufrieden ward?

Viele Grüße,

Kryps

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