Heute gibt es mal wieder eine geplante Hintergrundszene, diesmal zu Brennt die Schuld.
Wer es noch nicht gelesen hat, sollte jetzt lieber nicht weiterschauen, die Szene könnte euch sonst vielleicht spoilern.
Ist euch das auch schon mal passiert? Zu viel getrunken und dann eine Dummheit gemacht?
Blöd nur, wenn ausgerechnet das von jemanden an die falsche Person weitergegeben wird ...
Sie stand hinter den Büschen, den Blick auf die Tür gerichtet. Er kam immer hier vorbei, sie konnte ihn nicht verpassen. Das Glas spiegelte die Sonnenstrahlen zurück, und sie hatte Mühe ins Innere zu sehen, erstarrte, weil sie eine Bewegung hinter der Spiegelung sah. Für einen Augenblick hielt sie die Luft an. Was sollte sie tun, wenn noch jemand bei ihm war?
Er war allein. Ehe er eine Chance hatte zu reagieren stand sie vor ihm.
„Warum hast du das gemacht?“, schrie sie ihn an und musste sich zurückhalten ihn nicht an den Schultern zu packen und zu schütteln.
„Hallo?“ Er trat einen Schritt zurück, zog die Augenbrauen zusammen. „Hast du sie noch alle?“
„Ob ich sie noch habe? Geht’s noch? Du bist derjenige, der sich benommen hat wie ein Idiot! Wie kommst du dazu ihm einfach alles zu schicken?“ Sie zitterte und presste die Hände zu Fäusten. Halt, sie brauchte einen Halt.
Seine Augen wurden eng. „Als ob mich euer Scheißdreck interessieren würde“, zischte er und ging an ihr vorbei.
Für einen Moment erstarrte sie. Erst als er schon vorne an der Ecke war fing sie sich wieder. „Warum hast du das gemacht?“, rief sie noch einmal und rannte hinter ihm her.
Er wirbelte herum, und im ersten Moment glaubte sie, er wollte auf sie losgehen und bremste ab. Aber er bewegte sich nicht. „Ich? Soweit ich mich erinnere, hast du den Scheiß selbst gemacht – vielleicht hättest du zur Abwechslung mal nicht so viel trinken sollen?“
„Mit welchem Recht …“ Sie brach ab, fuhr sich übers Gesicht. „Ich liebe ihn – deine Aktion hat alles zwischen uns kaputt gemacht …“ Tränen stiegen ihr in die Augen. Schnell blinzelte sie sie weg.
Nur keine Schwäche zeigen, sie durfte vor ihm keine Schwäche zeigen. Er verschränkte die Arme, musterte sie. Ihre Lippe begann zu zittern, doch sie zwang sich, ihm ins Gesicht zu sehen. Nicht in die Augen, die so kalt und unnahbar waren, aber wenigstens in sein Gesicht. Sie würde nicht aufgeben, nicht bevor er ihr nicht geantwortet hatte.
„Liebe?“ Sein Schnauben war wie ein Schlag ins Gesicht. „Wenn du ihn so sehr liebst, warum hast du das dann gemacht?“, fragte er und in seinen Mundwinkeln lag ein Lächeln. Spöttisch und gemein.
Die Frage traf sie. Unerwartet. Sie öffnete den Mund und brachte doch kein Wort heraus. Noch einen Moment lang sah er sie an. Dann drehte er sich um, ohne ein weiteres Wort und ließ sie stehen. Einfach so.
Warum?, dachte sie und war sich nicht sicher, ob sie ihn fragte, oder sich selbst.
(Alina)
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag!
Viele Grüße,
Kryps
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